Villa Borg FORSCHUNGSGESCHICHTE

 Die Diskussion über Nostradamus: Norbert vs. Bubbi

Nostra
In einem abgelegenen Teil des Gasthauses Scherer, gerade als der Abend hierbrach, saßen Norbert und Bubbi an einem Ecktisch und waren vertieft in eine lebhafte Debatte.

Die Atmosphäre war angespannt, aber gleichzeitig von Respekt geprägt, da beide Männer die Meinung des anderen schätzten.

Norbert, ein Angestellter bei der BKK mit einer Leidenschaft für Geschichte, hatte kürzlich ein Buch über Nostradamus gelesen und war fasziniert von den Prophezeiungen des berühmten Sehers. „Bubbi“, begann er, „Nostradamus war seiner Zeit weit voraus.

Seine Prophezeiungen, verschlüsselt in Vierzeilern, haben viele bedeutende Ereignisse in der Geschichte vorhergesagt.

Nehmen wir beispielsweise die Vorhersage über Napoleon oder den Aufstieg Hitlers.“

Bubbi, der weniger akademisch, aber dennoch ein begeisterter Leser von Geschichten und Legenden war, runzelte die Stirn. „Norbert“, erwiderte er, „ich bezweifle nicht, dass Nostradamus ein gelehrter Mann war.

Aber wie viele seiner Prophezeiungen sind wirklich eingetroffen? Und wie viele davon könnten so interpretiert werden, dass sie zu irgendeinem historischen Ereignis passen?

Ist es nicht einfach ein.“ Fall von Bestätigungsverzerrung, dass wir in seinen Versen das sehen, was wir sehen wollen?“


Norbert lehnte sich zurück, eine Mischung aus Überraschung und Anerkennung in seinen Augen.
"Das ist ein gültiger Punkt, Bubbi.

Aber wenn man sich die Komplexität und Spezifität einigermaßen vorhergesagter Betrachtungen ansieht, kann man schwerlich argumentieren, dass alles Zufall ist.

Er muss doch über ein gewisses Wissen oder eine Fähigkeit verfügen, das Unbekannte zu sehen. "

Bubbi grinste. „Vielleicht hatte er einfach nur eine gute Vorstellungskraft und ein Talent für das Schreiben von Rätseln.

Oder vielleicht hat er Ereignisse aus seiner eigenen Zeit genommen und sie in verschlüsselter Form dargestellt, und wir interpretieren sie jetzt rückwirkend als Vorhersagen.“

Die Debatte zwischen den beiden setzte sich fort, wobei Norbert immer wieder auf spezifische Prophezeiungen und Übereinstimmungen historischer Texte hinwies, während Bubbi die Mehrdeutigkeit der Verse und die Möglichkeit ihrer vielfältigen Interpretationen betonte.

Die Diskussion, die eigentlich als ein lockerer Plausch begonnen hatte, wurde bald zu einem intensiven Austausch von Ideen, in dem beide Männer versuchten, ihre Sichtweise mit Fakten, Zitaten und Logik zu untermauern.

Als die Nacht sich vertiefte und das letzte Bier ausgeschenkt wurde, hatten sie noch immer keinen gemeinsamen Nenner gefunden.

Doch trotz ihrer unterschiedlichen Ansichten hatten Norbert und Bubbi einen Abend voller tiefer Gedanken, Lernen und gegenseitiger Achtung verbracht.

Und vielleicht, so dachte sie, lag in dieser Diskussion der wahre Wert von Nostradamus‘ Prophezeiungen: nicht in ihrer wörtlichen Wahrheit, sondern in ihrer Fähigkeit, Menschen zum Nachdenken und Diskutieren anzuregen.

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